Aktuelles
St.-Paulus-Gemeinde
Liebe Christin, lieber Christ,
im
Laufe
der
Jahre
begegneten
mir
als
Priester
und
Seelsorger
immer
wieder
Menschen,
die
Fragen
zum
Thema
Glaube
und
Kirche
hatten
und
nach
Antworten
suchten.
Sicher
hatte
ich
nicht
auf
alles
eine
Antwort
und
konnte
auch
nicht
jeden
zufriedenstellen.
In
einer
gewissen
Vertrautheit
ging
es
des
Öfteren
um
eine
vorausgegangene
eigene
Scheidung
und
das
Leben
mit
einem
neuen
Partner.
Ein
Satz,
der
dann
manchmal
leise
geäußert
wurde,
der
mich
berührte,
nachdenklich
machte:
„Mit
unserem
Pfarrer
kann
man
über
die
damit verbundene Problematik nicht reden.“
Bekannt
ist,
dass
die
r.k.
Kirche
die
Annullierung
einer
gescheiterten
Ehe
anbietet.
Hilfreich
muss
das
nicht
sein,
denn
es
kann
ein
fauler
Kompromiss
werden.
In
solch
einem
Verfahren
können
Aufrichtigkeit,
Ehrlichkeit
und
Fairness
ziemlich
unterdrückt
werden,
weil
das,
was
gewesen ist, nicht ernst genommen wird.
Wir
als
Kirche
müssen
anerkennen,
dass
Ehen
scheitern
können.
„Was
Gott
verbunden
hat,
soll
der
Mensch
nicht
lösen.“
So
steht
es
in
der
Bibel
(Mat
19:6).
Doch
weil
der
Mensch
nicht
scheiden
soll,
was
Gott
verbunden
hat,
wird
die
Ehe
gegebenenfalls
ausradiert
und
für
nichtig erklärt, um eine neue, dem Kirchenrecht entsprechende, Heirat zu ermöglichen.
Ich
weiß
um
nicht
wenige
Frauen
und
Männer,
die
sich
erinnern
und
durchaus
eingestehen,
dass
eine
erste,
wenn
auch
gescheiterte,
Ehe
jedoch
durchaus
bestanden
hat
und
eine
gewisse
Zeit
geführt
wurde.
Sie
sprechen
von
einer
Beziehung,
in
der
die
gegenseitige
Achtung
und
Liebe
des
Anfangs
mit
der
Zeit
verloren
ging,
bis
sich
eine
gemeinsame
Zukunft
nicht
mehr
vorstellen
ließ.
Die
Folge
war,
man
trennte
sich
und
ließ
sich
irgendwann
scheiden. -- (Vor Kirchenvertretern würden sie dies nie laut sagen.)
Es
kann
doch
nicht
Gottes
Wille
sein,
dass
diese
Menschen
sich
einerseits
zwar
trennen
dürfen,
sie
aber
keine
neue
Verbindung
eingehen
dürfen.
Wie
klein
doch
und
unmenschlich
machen
wir
Menschen
unseren
Gott
mit
solch
einer
Festlegung.
Gott
ist
Liebe,
Gott
ist
Weite,
Gott
ist
Fülle.
Gott
ist
nicht
kleinkariert,
immer
größer
als
unser
Herz.
Gott
ist
anders,
er
ist
nicht
beschreibbar.
Gott
ist
nicht
das,
auf
was
wir
ihn
beschränken
und
vor
den
Karren
unserer
Möglichkeiten
spannen.
Auch
in
unserer
Kirche
ist
die
Ehe
ein
Sakrament,
ein
Bund,
den
zwei
Menschen
schließen.
Es
ist
die
Bitte
an
Gott
in
der
Hoffnung,
dass
sich
erfüllen
möge,
was
mich
tief
bewegt:
Ich
will
jetzt
diesen
Schritt
tun
und
gemeinsam
mit
einem
Partner,
den
ich
liebe
und
der
mich
liebt,
den
Weg
in
eine
unbekannte
Zukunft
gehen.
In
der
Feier
der
kirchlichen
Trauung
sagen
zwei
Menschen
Ja
zueinander
und
geloben
(aus
der
momentanen
Situation
heraus),
frei
von
Druck
oder
Zwang
diesen
Bund
zu
schließen.
Sie
hoffen,
dass
es
ihnen
gelingt,
die
Liebe
zu
bewahren,
in
guten,
auch
in
schweren
Tagen.
Und
sie
erklären
sich
bereit,
die
Liebe
weiterzugeben.
Aber
mir
als
Priester
ist
bewusst,
dass
wir
Menschen
sind.
Gott
hat
uns
erschaffen,
gewollt
als
Menschen, die lieben und glücklich sein und leben sollen, hier und jetzt und morgen und …
Und
sollte
im
Einzelfall
diese
Liebe
erlöschen
oder
gar
zu
einer
„Hölle
auf
Erden“
werden,
dann
wird
es
sicher
auch
im
Sinne
Gottes
sein,
Liebe
und
Glück
in
einer
anderen
Konstellation
zu
suchen
und
auch
zu
finden.
Dass
Gott,
barmherzig
und
liebend,
Verständnis hat und seinen Segen gibt, bin ich überzeugt, unsere Kirche übrigens auch.
© 2018 bei Manfred Amon, Pastor der Paulus-Gemeinde Köln
Bischofsvikar der Alt-Heilig-Katholischen Kirche
Alltägliches und Spezielles aus der Seelsorge
Verliebt … Verheiratet… Geschieden … Und dann?